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Unsere Schule

Tag der Geisteswissenschaften am 24. Juni 2025 in Frankfurt

Im Rahmen von MainStudy bietet die Goethe-Universität Frankfurt auch einen Tag der Geisteswissenschaften an, bei dem der Fokus auf dem Kennenlernen geisteswissenschaftlicher Studiengänge liegt. Diese werden in Workshops vorgestellt.

Zu Beginn gab es eine Einführung, in der Fragen geklärt wurden wie die, was Geisteswissenschaften überhaupt sind und welche Berufsperspektiven ein Studium in diesem Bereich eröffnet. Im Vorfeld hatte man die Möglichkeit, in jedem der drei Workshop-Slots eine Rangliste mit den Studiengängen zu erstellen, für die man sich interessiert. Nach den drei Workshops gab es den sogenannten „Markt der Möglichkeiten“, wo man sich mit Organisationen austauschen und offengebliebene Fragen stellen konnte.

Schaubild Geisteswissenschaften

Ich habe mir unter anderem den Workshop für Romanistik angeschaut. Diese befasst sich mit romanischen Sprachen (z. B. Rumänisch, Französisch, Spanisch …), Literaturen und Kulturen. Da wir nur eine sehr überschaubare Gruppe von drei Schülern waren, hatte man viele Möglichkeiten, der Dozentin Fragen zu stellen und mitzuarbeiten. Zunächst haben wir untersucht, welche verschiedenen Bedeutungen ein Satz haben kann und dass in diesem oft nicht nur eine Aussage, sondern zum Beispiel auch eine Aufforderung steckt, die wir meistens ganz unbewusst wahrnehmen. So wurde uns gezeigt, dass wir alltäglich Dinge interpretieren, ohne uns dessen bewusst zu sein. Ausgehend von dieser Grundlage haben wir dann das Gedicht A une passante von Charles Baudelaire angeschaut und es inhaltlich und formal interpretiert. Hierfür haben wir uns nicht nur die deutsche Übersetzung, sondern auch das französische Original angeschaut. Es war sehr interessant zu sehen, wie viel vom eigentlichen Text durch eine Übersetzung verloren gehen kann, sodass mögliche Interpretationen sogar wegfallen können.

Dieser Workshop hat mir unter anderem gezeigt, dass es sich bei literarischen Texten lohnt, auch mal in den Originaltext hineinzuschauen, auch wenn man davor Respekt hat. Der Effekt stellt sich auch dann ein, wenn man die Ursprungssprache nicht fließend beherrscht.

Victoria Rösner (Q2)

Wie wirken Sprachideologien und Sprachhierarchien in unserem Alltag? Mit diesen Leitfragen wurden wir in dem Workshop „Ethnologie“ konfrontiert.

Ethnologie, auch Sozialanthropologie, befasst sich grundsätzlich mit den verschiedenen Kulturen, Lebensweisen und Gesellschaften der Welt. Dazu gehört auch die Analyse der Sprachkulturen.

Wir haben in dem Workshop zunächst festgehalten, dass Englisch, Spanisch und Französisch zu den wichtigsten Sprachen in unserer Gegenwart gehören. Um Sprachhierarchien und Sprachunterdrückung im Folgenden besser zu verstehen, betrachteten wir die spanische Sprache genauer. Es gibt zahlreiche Varianten und Dialekte von Spanisch wie Katalanisch oder Galizisch, während Baskisch, obschon in Spanien gesprochen, sogar eine ganz andere Sprache ist. Sprechen wir aber im Alltag von der Sprache Spanisch, dann beziehen wir uns meist nur auf das weitverbreitete Kastilisch. Die weiteren spanischen Varianten werden häufig nicht inkludiert. Dies hat vor allem historische Ursachen: einerseits die Kolonialisierung im 15. und 16. Jahrhundert und andererseits die Herrschaft des spanischen Generals und Diktators Franco im 20. Jahrhundert, der die gesamte spanische Nation durch die Beschränkung auf eine einzige Variante der spanischen Sprache vereinen wollte. Dies steht für die Ideologie, dass eine Sprache für eine Nation stehen soll.

Allgemein wird für das Studium vorausgesetzt, dass man die deutsche Sprache auf C2-Niveau beherrscht sowie über gute Englischkenntnisse verfügt. Teilweise werden sogar Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache gefordert. Kritisch finde ich, dass ein derart hohes Niveau von Deutsch erwartet wird. Dies könnte ein wesentliches Hindernis für internationale Studenten sein.

Positiv beeindruckt hat mich, dass ein erfolgreicher Abschluss in Ethnologie vielfältige berufliche Perspektiven eröffnet. Neben der klassischen Arbeit in Forschung und Lehre an Universitäten oder Museen sind beispielsweise auch Tätigkeiten im Kulturmanagement, im Medienbereich oder Tourismus möglich.

 Maylin Schwall (Q2)

Japanologie als Puzzlespiel

Japanische Schriftzeichen zu lesen, die Kultur und Gesellschaft Japans zu erforschen und japanische Geschichte zu verstehen: All das lernt man in dem wissenschaftlichen Studiengang Japanologie.

In dem Vortrag zu diesem Studiengang haben wir das japanische Schriftsystem kennengelernt, das einerseits aus den Silbenschriften Hiragana und Katakana und andererseits aus den aus dem Chinesischen übernommenen Kanji besteht. Gemeinsam lernten wir, japanische Zeichen zu schreiben und versuchten, Schriften aus der Edo-Zeit zu entziffern.

Der Vortrag hat mir gezeigt, wie spannend und vielfältig die japanische Kultur ist und wie viel Freude es machen kann, eine neue Kultur und Sprache zu entdecken.

Eve Schrott (Q2)

Taylor Swift und Evangelische Theologie?

Richtig verstanden: Die Theologie interessiert sich für Taylor Swift und die religiösen Elemente in sowohl ihren Texten als auch der Fan-Gemeinschaft. Und nicht nur Lieder werden analysiert, die Religionswissenschaften interessiert die Popkultur stark. Ob Film, Fernsehen oder Literatur, Religion steckt überall drin. Manchmal direkt, und manchmal versteckt. Und man muss nicht einmal gläubig sein, um sich für solche Phänomene zu interessieren.

Mit Bildern Lügen, geht das überhaupt?

In der Philosophie geht es nicht nur um antike Griechen, sondern auch um alltägliche Probleme. Fragen wie die die nach der Verantwortung bei gefakten KI-Bildern werden aktueller denn je. Wer es liebt zu diskutieren und sich nicht vorm Lesen scheut, ist in diesem vielfältigen Fach gut aufgehoben.

Maya Röhricht (Q2)

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