Internationale Physik-Olympiade
Malte Schrader (Q4) hat es in der 3. Runde der Internationalen Physik-Olympiade unter die besten 10 Teilnehmenden aus Hessen geschafft!
Herzlichen Glückwusch zu dieser tollen Leistung!
Die erfolgreichen hessischen Schüler wurden von Vertreterinnen und Vertretern des Hessischen Kultusministeriums und von Hessen Metall in einer Feierstunde geehrt (s.a. Spitzenleistungen bei PhysikOlympiade geehrt | kultus.hessen.de)
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#ipho #physikolympiade #nachwuchsförderung #innovation #bildung… | HESSENMETALL
Ein Interview mit Malte erschien am 11.4.2025 in der Hofheimer Zeitung:
„Physik ist ein Fach für Alle“
MTS-Schüler Malte Schrader bei Bundes-Olympiade erfolgreich
Physik ist nur was für Einzelkämpfer und Nerds? „Keineswegs“, findet Malte Schrader. Der 18-Jährige hat es bei der 55. Internationalen Physik Olympiade „IPhO 2025“ bis auf Bundesebene geschafft. Er habe sich immer schon für Naturwissen-schaften interessiert, für das Fach Physik habe ihn sein Leistungskurslehrer Dr. Philipp Fischer begeistert. „Ich tüftele gerne mal länger an einer Aufgabe und mich interessieren
die unterschiedlichen Ansätze und Lösungswege.“ Auch die Main-Taunus- Schule, an der er demnächst Abitur macht, lobt der 18-jährige Kelkheimer: „Ob Nawi-AG oder Känguru-Wettbewerb, die MTS hält ein umfangreiches Angebot bereit und unterstützt uns sehr in den MINT-Fächern.“
Die Besten der Republik
Bei der IPhO muss man zunächst eine Hausaufgabenrunde mit Online-Aufgaben absolvieren. In Hessen hatten 112 Jugendliche ihre Arbeiten eingereicht. Damit ist Hessen das Bundesland mit der höchsten Beteiligung. In der zweiten Runde in Darmstadt nahmen in Hessen noch acht Schülerinnen und 33 Schüler teil. Sechs Schüler konnten sich für die dritte Runde in Greifswald qualifizieren und zählen damit zu den 50
Besten der Bundesrepublik.
Für „seine Expertise“ wurde Schrader Ende März vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, dem Arbeitgeberverband Hessenmetall, der die IPhO fördert, und dem Maschinenbauunternehmen Poly-clip System aus Hattersheim geehrt.
„Ob in der Forschung, in der Entwicklung innovativer Technologien oder bei der Bewältigung globaler Herausforderungen – die Fähigkeiten, die bei der IPhO gefördert werden, sind essenziell für die Innovationskraft Hessens und die Zukunft unserer Gesellschaft. Das hier gezeigte Engagement, die Neugier, Kreativität und der Ehrgeiz sind das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft von morgen aufbauen wird“,
würdigte Kultusminister Armin Schwarz den Schüler.
Im Zentrum des internationalen Physik-Wettbewerbs steht das Training im Lösen physikalischer Aufgaben sowohl im theoretischen als auch im experimentellen
Bereich. Er habe beispielsweise einen Versuchsaufbau erstellen müssen, bei dem Laserlicht durch ein Gitter strahlt. Das entstehende Interferenzmuster musste untersucht, gemessen und abgezeichnet werden.
Dass es mit der Internationalen Schlussrunde in Paris nicht geklappt hat, ist sicherlich
kein „Fail“, immerhin liegen die Aufgaben auf Bundesebene auf Universitätsniveau.
Die theoretischen Aufgaben kamen aus den Bereichen Mechanik, Elektrodynamik und Relativitätstheorie. Letzteres habe ihm Schwierigkeiten bereitet, erzählt Schrader, da das
Thema noch nicht im Unterricht besprochen wurde. „Mir haben die Bilder im Kopf gefehlt, um Ideen für eine Lösungsstrategie entwickeln zu können“.
Ebenfalls erfolgreich ist Schrader im Team mit Bjarne Duba und Bjarne Donnevert
aus der Nawi-AG bei Bio-Lehrerin und Fachbereichsleiterin Karin Tebartz. Seit vier Jahren arbeitet das Trio an einem biologisch abbaubaren Dämmstoff aus Holzmehl. „Im Idealfall wollen wir eine Alternative zu Styropor erschaffen“. Ihr Interesse sei groß, in Zeiten des Klimawandels ein zukunftswürdiges Projekt anzugehen. Das Problem: Noch sei der Stoff zu bröselig und müsse stabiler werden. Beim Regionalwettbewerb
„Jugend forscht“ landeten dieTüftler auf Platz 1. Auf Landesebene vor zwei Wochen war zwar Schluss, sie hätten jedoch einen Sonderpreis erhalten, ein Praktikum an der TU Darmstadt.
Auch in seiner Freizeit ist Schrader an weiteren Projekten dran, mit 3D-Drucker und „Arduino“, einer Plattform für Elektronik- und Mikrocontroller-Projekte. Nach dem Abi möchte der 18-Jährige Maschinenbau und Elektrotechnik in Aachen studieren. Einen sportlichen Ausgleich hat der Kelkheimer im Judo gefunden.
Schade findet er, dass im Physik-LK nur ein Mädchen dabei sei, auch bei der IPhO
seien weibliche Teilnehmende in der Unterzahl gewesen. „Physik ist ein Fach
für alle, mit unterschiedlichsten Teilbereichen und nicht nur für Männer geschaffen“,
unterstreicht Schrader.
EVA-MARIA HOMANN