Schüler*innen des IK-Kurses bei Erasmus+ Seminar der Europäischen Akademie
Ein Zaun an der Außengrenze Europas? So war das doch eigentlich nicht gedacht!
Können wir verstehen, warum manche EU-Bürger dafür sind?
Wann kam man auf die Idee, ein Zaun wäre nötig oder könnte hilfreich sein?
Spätestens die Flüchtlingskrise mit dem bekannten Satz „Wir schaffen das.“ hat Faktenlage und Sichtweise bei vielen Menschen geändert, nicht nur in Deutschland. Die nicht abreißende Misere von auf der Flucht im Mittelmeer Ertrinkenden oder Überlebenden ist für in Sizilien lebende Europäer nicht so leicht zu verdrängen wie andernorts, wo man stattdessen lieber über sogenannte „Klimakleber“ berichtet.
Vortrag über eine Fluchterfahrung aus Uganda
Die Frage nach einem Zaun um Europa, die sich am Meer spätestens erübrigt, ist Symbol für eine wichtige Diskussion um Grenzen, Flucht und Migration allgemein zu verstehen.
Fluchtursachen sind vielfältiger, als man meint, und die Länder größter Migration auch eher unvermutet. Welches Bild entsteht bei genauerem Hinschauen?
Kennen Sie jemanden, der in der Schweiz arbeitet? Und versucht, sich dort zu integrieren, „richtiger“ Schweizer zu werden? Und kennen Sie jemanden, dem es gelungen ist?
Was bedeutet es, wenn sich Grenzen von der Landesgrenze weg zwischen Menschen verschieben? Ein Schema für die Zukunft?
Welche Grenzen bestehen schon, die mitten durch die Gesellschaft verlaufen?
Einfache Antworten auf diese Fragen lassen sich nicht geben. Welche Erfahrungen mit diesen Themen haben Menschen, Schüler*innen aus anderen Regionen Europas?
"Höckerlinie" - Reste eine Grenze durch das Saarland als Mahnmal
Für eine Woche nehmen Schüler*innen des IK-Kurses (Interkulturelle Kommunikation, Wahlfach der E-Phase) an einem Seminar der Europäischen Akademie im Saarland teil, gemeinsam mit insgesamt 50 anderen Teilnehmenden der Partnerschulen aus Sizilien, Ostrumänien und Istanbul.
Zum Thema Grenzen, Flucht und Migration hat die Studienleitung der Akademie, Justine Bitam, ein Seminarprogramm entworfen, welches die Teilnehmenden alle möglichen Hürden überwinden lässt -sprachliche, kulturelle, persönliche-, sie befähigt, sich mitzuteilen, verstanden zu werden, andere zu verstehen und Empathie zu bilden. Mit diesen Voraussetzungen und genügend Selbstvertrauen gelingt es schließlich, sich schweren Fragestellungen zu öffnen, persönliche Ansichten zu äußern und diese gemeinsam zu diskutieren; sich gleichzeitig aber auch über Lage und Meinung aus geografisch weit entfernt lebenden zu erkundigen und Informationen zu sammeln.
Dank der besonderen Expertise unseres langjährigen Kooperationspartners, der Europäischen Akademie Otzenhausen, gelingt ein Anbahnen von interkultureller Kompetenz binnen kurzer Zeit, die Schüler*innen erfahren eine Horizonterweiterung, verbessern ihre Ausdrucksfähigkeit im Englischen und … haben dabei Spaß!
"Energizer" machen Spaß und bauen Hürden ab
Neben der inhaltlichen Arbeit ist wohl die emotionale das Entscheidende, es treffen unterschiedliche Menschen aufeinander, die zusammenfinden, einander verstehen und im besten Falle als Freunde auseinander gehen. Verbindungen, die das Europa von morgen sind!
Begleitende Lehrkräfte des Seminars sind Frau Bodenröder und Herr Dr. Fischer. Die Finanzierung trägt zu Teilen die Europäische Union im Rahmen des Erasmus+ Programms.
Besuch in Straßburg beim Europäischen Rat / dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte