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Erasmus+ Seminar der Europäischen Akademie
Centro Giovanni XXIII, Frascati/Rom, 8.-14.10.2023
Human Rights – Menschenrechte ... was fällt dir dazu ein?
natürlich China, die Uiguren, und so weiter, klar.
In Deutschland sind die Menschenrechte schon lange fest etabliert, das ist gut so, wir brauchen uns nicht zu sorgen.
Sorgenfrei geht es weiter mit Schokolade, "Shoppen" bei Zara, Kaffee trinken, und natürlich: Smartphone, Smartphone, Smartphone...
Aber was hat das mit dem Thema zu tun? Viel, wie sich bei einem genaueren Blick herausstellt, einem kritischen Blick hinter die Kulissen unserer heilen Welt: hinter dem, was wir (nicht als Notwendigkeit, sondern als Freizeitvergnügen) alltäglich leicht gelangweilt genießen, stecken oftmals Formen moderner Sklaverei, Kinderarbeit, Ausbeutung, kolonialismus-ähnliche Wirtschaftssysteme sowie eine Missachtung von Naturschutz in höchstem Maße!
Etwas unschlüssig, neugierig, die ersten Schritte aufeinander zu: Icebreaker!
Je weiter wir recherchieren, desto mehr geraten wir selbst, als Europäer, als Konsument, aber auch als Wähler in diese Verstrickungen, und es erscheint immer deutlicher:
Wir sind Teil -wenn nicht sogar Ursache- von Menschenrechtsverletzungen, -- und das mit der Notwendigkeit eines Freizeitvergnügens!?
Nach tiefem Durchatmen fragen wir uns: wenn auch nicht alle Smartphones so hergestellt sind (aber wer hat schon ein "Fairphone"?), wie können wir trotzdem etwas verändern, um dagegen anzugehen?
Eine weite Spanne von Eigenverantwortung als Konsument bishin zum umstrittenen Lieferkettengesetz der EU tut sich auf.
Wie sehen das unsere Partner aus anderen, teils weit entfernten Regionen Europas? Was empfinden sie, welche Bedenken und Risiken stellen sich ihnen da? Jemand aus dem vom Klimawandel hart getroffenen Sizilien hat andere, eigene Aspekte und Blickwinkel einzubringen als die Partner aus Ostrumänien...
Eigene Trachten und ein Tanz: die rumänischen Partner stellen sich vor.
Um Horizonterweiterung geht es, um Perspektivwechsel, aber auch um Verständigung und verstanden werden, um das Überwinden von sprachlichen und kulturellen Barrieren, vielleicht auch Denkbarrieren: das Seminar der Europäischen Akademie Otzenhausen "Europa im Kontext der Globalisierung - Welche Transformationen für morgen? -- Teil II: Menschenrechte aus einer lokalen, europäischen und globalen Perspektive", geleitet von Justine Bitam mit Team hat das zum Ziel. Es treffen sich vier Partnerschulen aus Rumänien, Italien, der Türkei und Deutschland -insgesamt 60 Schüler*innen und Lehrkräfte- für eine Woche, um gemeinsam zu arbeiten, zu spielen und zu leben; um sich kennen- und verstehen zu lernen, zum Diskutieren, zum Erfinden und Verwerfen, auch um sich auszuprobieren, neue Wege zu gehen, gemeinsam und miteinander.
Einige Arbeitsergebnisse.
Neben sprachlichem Kompetenzerwerb -das Seminar läuft auf Englisch- steht ebenso die politische und gesellschaftliche Bildung, sowie das Anbahnen von interkultureller Kompetenz.
Allsamt keine leichten Ziele -- es ist der besonderen Expertise unseres langjährigen Partners, der Europäischen Akademie Otzenhausen und ihren professionellen Mitarbeitenden zu verdanken, die Jugendlichen spielerisch zueinander zu bringen, besagte Hürden zu überwinden, und sie binnen kürzester Zeit zu befähigen, über anspruchsvolle Sachverhalte aufrichtig und authentisch zu sprechen und damit zu arbeiten.
Konzentration bitte: Pro- / Contra-Debatte mit Redezeitbegrenzung!
Treffpunkt und Ort des Seminars ist die Begegnungsstätte Centro Giovanni XXIII im nahe Rom gelegenen Frascati. Neben einer malerischen Kulisse bietet sich natürlich auch historisch ein Schauplatz, der Fragestellungen und Denkansätze liefert: wie hielt es das antike Rom mit Aspekten der Menschenrechte, als eine von Sklaven lebende Gesellschaft, aus deren Ansätzen wir auch heute noch viel für uns ableiten? Was bewegte Konstantin und Licinius dazu, Religionsfreiheit einzuführen? Eine Exkursion nach Rom bringt uns vielleicht Aufschluss...
Höhen und Tiefen der römisch-antiken Kultur: das Kolosseum in Rom.
Am Ende einer Woche stehen nicht nur Plakate, Mindmaps, "simple shows", Kurzfilme und dergleichen im Raum, sondern auch die Bausteine, aus denen das Europa von morgen besteht und sich neu definiert: Schüler*innen, Jugendliche, die sich ein Stück weiterentwickelt, geöffnet haben; Menschen, die sich verstehen, die sich kennen und mögen gelernt haben, und im besten Falle sogar Freunde geworden sind!
Begleitende Lehrkräfte des Seminars sind Frau Schaffhauser und Herr Dr. Fischer. Die Finanzierung trägt zu Teilen die Europäische Union im Rahmen des Erasmus+ Programms.
Pinien und Zypressen im sommerlichen Latium.